Die Eröffnungsveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Kunst und Krieg – Räume der Erinnerung“: das Kammerspiel „2 X Sehnsucht“ wird am Sonntag, 9. November 2025 um 11:00 Uhr als Abschlussveranstaltung der jüdischen Kulturtage Mannheim im Samuel-Adler-Saal der Synagoge, Rabbiner-Grünewald-Platz, F3 4, 68159 Mannheim aufgeführt.
2 X Sehnsucht
Kammerspiel mit Gedichten von Selma Meerbaum und Feldpostbriefen ihrer Mörder
Die Rollen sind klar verteilt: Hier das jüdische Mädchen, „in Sehnsucht eingehüllt“, weil ihm zuerst die jugendliche Unbeschwertheit und dann das Leben genommen werden.
Dort der junge Mann, der tagtäglich Menschen hinrichtet und dessen „Sehnsucht wächst und wächst“ nach den Lieben zuhause. Das gleiche Empfinden kann unterschiedlicher nicht sein. Sind es solche Abgründe, die das Böse banal erscheinen lassen?
Am Sonntag, 9. November 2025 um 11:00 Uhr als Literarisches Frühstück
in der Synagoge Mannheim F 3-1, 68159 Mannheim
Eintritt inklusive Frühstück: € 20,- ermäßigt € 17.- / ohne Anmeldung
Text und Regie: Hubert Habig
Musik: Martin Bärenz
Raum: Motz Tietze
Dramaturgie: Christiane Adam
Mit Helga Karola Wolf, Alana Gergen und Nele Kiau
Weitere Vorstellungen des Kammerspiels 2 X Sehnsucht:
am Donnerstag, den 20. November 2025 um 20:00 Uhr im Theater im Karlstorbahnhof
→ Tickets 17,50 € / 12,00 € und an der Abendkasse
am Donnerstag, den 27. November 2025 um 20:00 Uhr im Theater im Karlstorbahnhof
→ Tickets 17,50 € / 12,00 € und an der Abendkasse
Das Kammerspiel war ein Beitrag des Ak.T-Theaters Heidelberg in Kooperation mit dem Völkerkundemuseum Heidelberg zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025.
→ Hier ist die Premierenankündigung von 2 x Sehnsucht der RNZ vom 28.03.2025 nachzulesen
→ Hier ist die Kritik der 1. Veranstaltung 2 x Sehnsucht aus der RNZ vom 02.04.2025 nachzulesen
→ Hier können Sie den Flyer zu der gesamten Veranstaltungsreihe
„Kunst und Krieg – Räume der Erinnerung“ herunterladen

Zusatz-Information
Selma Merbaum gilt als eine der herausragenden jüdischen Lyrikerinnen deutscher Sprache. Geboren wurde sie 1924 in Czernowitz. Heute im äußersten Westen der Ukraine gelegen, war Czernowitz damals die Hauptstadt der Bukowina, des sogenannten „Buchenlandes“. Als östlichster Außenposten des Habsburgerreiches war die Stadt Hort vieler Kulturen und Sprachen, wobei die deutschsprachige jüdische Kultur den Ton angab. Dieser Vielfalt setzten die Nazis mit aller Brutalität ein Ende.
Dem Leben und Werk der Dichterin Selma Merbaum, deren Gedichte Hilde Domin „zum Weinen schön“ fand, ist die Veranstaltungsreihe „Kunst und Krieg. Ein Leben kann Schatten werfen“ gewidmet.
Im Zentrum stehen 57 wunderbare Gedichte, die durch die Gräuel der Zeit gerettet wurden, während Selma im Winter 1942 in einem Arbeitslager der SS 18jährig umkam. Sie stehen als Metapher für die Ambiguität jeder Kunst: Wirksamkeit und Vergeblichkeit.
Mit dieser theatralen Forschungsreise stellen wir uns dem zunehmenden Fremdenhass und Antisemitismus entgegen. Zusammen mit unseren Partnern Hochschule für Jüdische Studien, Interkulturelles Zentrum und Karlstorbahnhof haben wir eine Folge unterschiedlicher Veranstaltungen geplant, die beispielhaft einen Diskurs zu akuten Konflikten eröffnet. Die unterschiedlichen Kunstformen und Formate stellen Bezüge her, greifen ineinander, ergänzen sich zu einem kommunikativen Feld, das Räume der Erinnerung und des politischen Diskurses ermöglicht.
