Ein Gefühlsabend
Samstag 12. Mai um 20 Uhr im Romanischen Keller
Seminarstraße 3 – 69117 Heidelberg, Eingang Kettengasse
in der Heidelberger Altstadt (Eingang im Hof)
mit: Gabriele Lohmann, SchülerInnen einer 8. Klasse des St. Raphael Gmnasiums, StudentInnen des PH-Seminars Rhetorik und Auftritt sowie dem Ethnologen Prof. Hans Peter Hahn von der Universität Frankfurt am Main.
Karten an der Abendkasse ab 19:00 Uhr oder über
Heimat erlebt eine Renaissance als Gegenentwicklung zur Globalisierung. Dabei ist der Begriff vieldeutig, mitunter diffus und heftig umstritten. Die Fragestellung lautet: Was verstehen wir heute unter Heimat? Was ist uns Heimat?
Für genuin Deutsche ist das Wort „Heimat“ ein beliebter und gängig gebrauchter Ausdruck. Will man ihn aber übersetzen, bemerkt man schnell, dass es eine Eins-zu-eins-Übersetzung in andere Sprachen nicht gibt.
Weder das englische „homeland“ oder „home country“ trifft die deutsche Bedeutung, noch das lateinische Wort „patria“, das sich heute im Italienischen und Spanischen wiederfindet, beinhaltet die Sinnvielfalt des deutschen Heimatbegriffs. All diese „Ersatzwörter“ beziehen sich lediglich auf die Heimat als das Vaterland, in dem man geboren wurde.
Doch Heimat meint mehr als das Gebiet, in das man hineingeboren wurde. Eine Heimat hat man dort, wo Gefühle und persönliche Assoziationen hineinspielen. Die materiellen vier Wände eines „Heims“ werden durchbrochen und beziehen weitere nichtmaterielle Aspekte mit ein.
In der Romantik (1795 bis 1848) entsteht die ganz eigene Gattung „Heimatdichtung“. Hier entwickelt sich Heimat als Gegenentwurf zu einer Realität, in der die Menschen sich nicht mehr zurechtfinden. Besungen werden die vertraute Landschaft und die Natur, nach denen man sich in der Fremde stets zurücksehnt.
Dieser Abend geht mit Gefühl und Humor den Spuren zur Heimat nach. Im Format eines Seminars werden PH-StudentenInnen eines Rhetorik-Seminars und SchülerInnen des St. Raphael Gymnasiums ihre Vorstellungen, Assoziationen und Interpretationen von Heimat vorstellen, – singen und -tanzen.
Außerdem wird der Ethnologe Prof. Hans Peter Hahn von der Universität Frankfurt am Main über Riten und Gebräuche in der globalisierten Welt referieren. Zuletzt sind die Besucher eingeladen, ihrerseits Geschichten und Erlebnisse aus ihrem Erfahrungsbereich Heimat zum Besten zu geben.